Neuordnung des Berufes:
Der Ausbildungsberuf Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement wurde im Jahre 2020 neu geordnet. Eine wesentliche Änderung ist die gestreckte Abschlussprüfung. Seither gibt es nach 18 Monaten Ausbildungszeit die Abschlussprüfung Teil I, welche mit 25 Prozent in die IHK-Prüfungsnote einfließt. Die Abschlussprüfung Teil II wird mit 75 Prozent gewichtet und ist am Ende Berufsausbildung abzulegen. Auszubildende mit verkürzter Ausbildungsdauer (2 Jahre / 2,5 Jahre) können den Teil I der gestreckten Abschlussprüfung bereits nach 12 Monaten Ausbildungszeit ablegen. Die Prüfungstermine der IHK finden Sie hier.
Informationen zum Ausbildungsberuf:
Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement erlernen einen Beruf mit gutem Prestigewert, einer sinnvollen Verknüpfung von Theorie und Praxis und echten Aufstiegschancen. Die Ausbildung erfolgt in zwei verschiedenen Fachrichtungen: Großhandel oder Außenhandel
Kaufleute mit der Fachrichtung Großhandel kaufen Waren in großen Mengen ein und verkaufen sie weiter an Einzelhandels-, Handwerks- oder Industriebetriebe. Ihre Kunden informieren sie umfassend über das Waren- bzw. Dienstleistungsangebot und beraten sie bei der Sortimentsgestaltung. Sie beobachten den Markt, ermitteln Bezugsquellen, vergleichen Preise, erstellen Angebote, handeln Liefertermine und Lieferbedingungen aus, schließen Transportverträge ab, überwachen Sendungen und bearbeiten den Zahlungsverkehr.
Kaufleute mit der Fachrichtung Außenhandel planen und überwachen Einkaufs-, Logistik- sowie Verkaufsprozesse im In- und Ausland und wirken bei deren Optimierung mit. Sie steuern den Daten- und Warenfluss von der Bestellung bis zur Anlieferung. Sie beobachten und analysieren in- und ausländische Märkte, ermitteln Bezugsquellen oder Absatzmöglichkeiten auf in- und ausländischen Märkten, vergleichen Preise, erstellen Angebote, schließen Transportverträge ab, erledigen Zollformalitäten, überwachen den Weg der Sendungen und bearbeiten den Zahlungsverkehr. Für Kaufleute mit der Fachrichtung Außenhandel sind gute Englischkenntnisse eine Grundvoraussetzung. Weitere Fremdsprachenkenntnisse sind wünschenswert.
Schulorganisation:
An den Berufsbildenden Schulen Winsen (Luhe) werden beide Fachrichtungen (Großhandel und Außenhandel) ausgebildet. Derzeit ist die Berufsschule in Winsen die einzige Berufsschule im IHK-Bezirk Lüneburg-Wolfsburg, an der auch die Fachrichtung Außenhandel ausgebildet wird.
Der Berufsschulunterricht findet in Teilzeitform statt. Dabei sind es im ersten Ausbildungsjahr zwei Berufsschultage und in den folgenden Ausbildungsjahren jeweils ein Berufsschultag in der Woche. Die Berufsschultage verteilen sich wie folgt:
Erstes Ausbildungsjahr: Donnerstag und Freitag
Zweites Ausbildungsjahr: Montag
Drittes Ausbildungsjahr: Mittwoch
Der berufsspezifische Unterricht wird in 13 Lernfeldern unterrichtet, die sich über die drei Ausbildungsjahre verteilen. Daneben wird berufsübergreifender Unterricht in den Fächern Deutsch, Englisch, Politik und soweit möglich in Sport und Religion erteilt. In der Fachrichtung Außenhandel wird als zweite Fremdsprache zusätzlich Spanisch erteilt.
Mit Bestehen der IHK-Abschlussprüfung und bei entsprechendem Notendurchschnitt kann zusätzlich zum Berufsschulabschluss auch der Erweiterte Sekundarabschluss I erworben werden.
Weiterbildungsangebot parallel zur Ausbildung:
An den berufsbildenden Schulen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich parallel zur Ausbildung weiter zu bilden. Zu nennen sind hier insbesondere:
das KMK-Fremdsprachenzertifikat Englisch
den Internationalen Computerführerschein ICDL
den Flurförderschein
die IHK-Zusatzqualifikation Europakaufmann/Europakauffrau
Daneben gibt es die Möglichkeit ein mehrwöchiges Auslandspraktikum über Erasmus+ zu absolvieren. Nach erfolgreicher Teilnahme an einem Auslandspraktikum erhalten die Auszubildenden den Europapass Mobilität.