Tagesbericht Tauchkurs Gozo/Malta 2023

Bericht über die Kompaktphase der Tauchfahrt auf Gozo, Malta September 2023

Am Sonntag, den 17.09.2023 ging es für den Sportkurs Tauchen im BG sehr früh vom Flughafen Hamburg in Richtung Malta. 14 SuS und eine ehemalige Schülerin standen morgens mit kleinen Augen in der Abflughalle. Nach dem Einchecken konnten wir mit Eurowings pünktlich gen Süden abheben. Mit Sammeltaxis und Fähre wurden wir bei bestem Wetter vom Flughafen Malta nach Gozo und dort zu unserem Tauchspot Marsalforn gebracht. Wir bezogen unsere Apartments und wurden auf der Tauchbasis mit dem notwendigen Equipment eingekleidet.

Gut vorbereitet ging es dann am Montag, den 18.09.2023, in die Theorieveranstaltung, die am Ende mit der OWD Prüfung, ähnlich einer Führerscheinprüfung, von allen erfolgreich bestanden wurde. Nachmittags wurden in der Xwenji-Bay die ersten Gewöhnungsübungen mit Jacket, Atemregler und Flasche gemacht. Nur wenige hatten zu Anfang größere Probleme mit der Situation unter Wasser.
Der Tag für den AOWD Kurs begann um 8:30 Uhr. Wir trafen uns alle an der Tauchbasis und unsere Tauchausrüstung wurde in einem Transporter verstaut. Danach sind wir zur Xwenji-Bay gefahren und haben vor Ort ein kleines Briefing gemacht. Uns wurde das 1. Thema Navigation erklärt und die Aufgaben unter Wasser erläutert.

Danach haben wir uns die Ausrüstung angelegt und unseren Buddy nochmal durchgecheckt.
Als wir Unterwasser waren, kamen die Routinen des vergangenen Jahres langsam wieder zurück.
In diesem Checkdive sind wir in 2 Gruppen getaucht und haben uns mit den Gegebenheiten und dem Equipment vertraut gemacht. Dabei konntern wir auch einige Tiere unter Wasser beobachtet.
An einem geeigneten Spot in 8 m Tiefe haben wir unsere ersten Aufgaben bewältigt. Wir mussten zuerst eine gerade Linie tauchen und später mit Hilfe eines Kompasses ein Viereck zurücklegen. Später haben uns die Tauchlehrer mitgeteilt, dass wir sie nun zur Einstiegsstelle zurücknavigieren sollen. Mit Kompass und Orientierung an den natürlichen Gegebenheiten haben wir als Gruppe/Team wieder zurück zum Ufer zurück gefunden.

Um 12:45 Uhr haben wir uns vor der Tauchbasis zum nächsten Tauchgang getroffen. Als wir am Ras il Hobz angekommen sind haben wir ein neues Briefing gemacht. Es ging um die Tarrierung in Perfektion. Wir sollten auf 10 m Tiefe das Jacket leeren und uns den Boden legen. Mit der Lunge kann man sich dann auf und ab bewegen. Danach sollten wir nacheinander durch verschieden große Ringe tauchen, ohne den Ring zu berühren. Dann war das Schweben im Wasser angesagt. Wenn man richtig tariert war, konnte man ohne mit den Armen- und Beinen zu korrigieren im Schneidersitz oder flach liegend in einer Position schweben. Nachdem alle die Übungen abgeschlossen haben, sind wir an den Felswänden entlang getaucht, die sich vor uns erstreckt haben. Wir haben mehrere Oktopoden gesehen. Diese faszinierenden Tiere können sich perfekt tarnen und elegant bewegen. Auch einige Moränen haben wir beobachten können, sie verstecken sich in Felsspalten und können blitzschnell reagieren, wenn sie sich bedrängt fühlen. Aus einem entsprechenden Abstand haben wir uns ihnen vorsichtig genähert. Nach etwa 50 min sind wir wieder aufgetaucht und haben unsere Sachen in den Truck gepackt. Als wir wieder an der Tauchbasis waren, haben wir unsere Sachen mit Süßwasser ausgewaschen und aufgehängt.

Dienstag 19.09.2023
Am Dienstag begaben wir uns auf ein aufregendes Abenteuer auf der malerischen Insel Gozo, der kleineren Nachbarinsel von Malta. Der Tag begann für die AOWD SuS früh mit dem ersten Tauchgang um 8:15 Uhr am Reqqa Point, einem der bekanntesten Tauchspots der Insel. Das Wetter begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen, was unsere Vorfreude auf das Tauchen noch steigerte. An diesem Tag war das 2. Modul, Tieftauchen dran.
Mutig wagten wir uns auf eine Tiefe von etwa 30 Metern hinab, um die faszinierende Unterwasserwelt von Gozo zu erkunden. Hier entdeckten wir eine erstaunliche Vielfalt an Meereslebewesen und Korallen, die uns in ihren Bann zogen. Die Sicht war ausgezeichnet und die farbenfrohen Fische und interessanten Riffformationen machten diesen Tauchgang zu einem unvergesslichen Erlebnis. Auf etwa 32 m musste eine Matheaufgabe gelöst werden. Eigentlich kein Problem, aber in der Tiefe ist man doch etwas unruhig und denkt langsamer.
Nach diesem aufregenden Morgen unter Wasser gönnten wir uns eine wohlverdiente Pause. Wir ruhten uns aus, schliefen und genossen ein köstliches Mittagessen, um frische Energie für den zweiten Teil des Tages zu tanken.

Am Abend tauchten wir in der Xwejni Bay erneut diesmal zum Nachttauchgang mit Unterwasserlampen ab. Bei Einbruch der Nacht begann der zweite Tauchgang des Tages und die Bedingungen waren immer noch ideal. Ruhiges Wasser und gute Sicht unter Wasser. Die Tauchtiefe betrug etwa 10-12 Meter, diese Bedingungen ermöglichte es uns, die geheimnisvolle Welt des Nachtlebens im Meer zu erkunden.
Während des Nachttauchgangs hatten wir das Glück, auf faszinierende Kreaturen zu stoßen, darunter Drachenköpfe, Moränen, Oktopoden und viele unterschiedliche bunte Fische, die bereits schliefen. Diese z.T. furchterregenden und dennoch faszinierenden Tiere zeigten sich in ihrer vollen Pracht und verzauberten uns.
Unser Tag endete mit zufriedenen Gesichtern und unvergesslichen Eindrücken.

Mittwoch, 20.09.2023

Am vierten Tag startete der OWD Kurs die Tauchtour am Blue Hole. Wir fuhren auf die andere Seite der Insel und mussten mit der Tauchausrüstung etwa 250 m weit über z.T. rutschige Steine und Felsen tragen. Der Tauchgang begann in einem etwa 18 m tiefen Krater, in dem wir senkrecht nach unten abtauchen sollten. Es war der erste Tauchgang, bei dem wir auf 18 Meter getaucht sind. Innerhalb der drei vorherigen Tagen haben wir alle unsere Übungen auf 3-12 Meter absolviert, weshalb wir auf alles in dieser Tiefe vorbereitet waren. Im Blue Hole haben wir unter Wasser das alte Azure Window gesehen, eine Felsformation, welche 2017 eingestürzt ist. Jetzt werden die Felsbrocken die „Unterwasser Alpen“ genannt. Dazu haben wir dort sehr interessante Tiere gesehen, wie einen Seestern mit 9 Armen. Hierzu müssen wir sagen, dass jeder Tauchgang wunderschön war. Jedes Abtauchen sah wie eine neue atemberaubende Welt aus.
Nachmittags sind wir dann zum Regga Point gefahren.
Hier ist der OWD Kurs in Neoprenanzügen von einer Klippe ins Wasser gesprungen, womit niemand Probleme hatte, auch wenn es etwas Überwindung gekostet hat.
Am Grund entlang der Küstenformation konnten wir ganz viele Spiegeleierquallen und verschiedene Fische beobachten. Nach den beiden Tauchgängen sind wir richtig fertig. Auch wenn man es nicht glaubt, ist Tauchen doch ziemlich anstrengend. Dennoch lohnt sich jeder einzelne Tauchgang.

Am Mittwoch ging’s für den AOWD Kurs vormittags in einer kleinen geschlossenen Bucht am Dwejra Point, auch Inland Sea genannt. Die Bucht ist durch einen ca. 7m breiten Tunnel mit dem Meer verbunden und wird genutzt, um von dort aus mit Touristenbooten das Blue Hole zu besichtigen. Der Tauchgang startete am Eingang des Tunnels wo es „nur“ 6-8 m tief war und man auf die über einem fahrenden Boote aufpassen musste. Der Tunnel wird dann nach wenigen Metern tiefer und man ist schnell auf 15 m. Am Ausgang auf ca. 28 m Tiefe konnte man das Licht vom Meer kommend sehen, was sehr spektakulär aussah.
Da dieses Tauchgebiet sehr belebt ist, konnten wir sehr viele Tiere während des Tauchganges beobachten, wie z.B. Zwergbarsche, diverse Seesterne, riesige Fischschwärme und Massen an Feuerwürmern. Nach ca. 25 Minuten und 100 Bar Restluft mussten wir umkehren und sind den Tunnel wieder zurück getaucht. Nach insgesamt 47 min Unterwasser endete der Tauchgang dann wieder am Ausgangspunkt in der Bucht „Inland Sea“.
Am Nachmittag ging es dann zur Cathedral Cave. Es fing ganz an, indem wir, mit dem ältesten Bus von ganz Gozo, zum Tauchspot gefahren sind. Die Cathedral Cave ist ein großes Höhlensystem unter Wasser. Allerdings mit der Besonderheit, dass man in ihr auftauchen kann. Man ist sprachlos. Es war sehr beeindruckend, da die Hölle von innen aussieht wie eine kleine Kathedrale. Dort musste ich unbedingt „HSV“ zu rufen, da ich annahm, die Höhle würde ein cooles Echo wiedergeben, was sie auch tat. Nach geschätzten 10 Minuten, sind wir wieder abgetaucht und langsam zum Ausgang der Höhle zurückgetaucht. Dieser Tauchgang war der bester unserer bisherigen kleinen Tauchkarriere, da diese Kathedrale Cave echt bedruckend war. Nach ein paar Sprüngen ins Meer endete der Tag mit einer Ladung Adrenalin.

Donnerstag        22.09.2023
Heute war ich, Theresa, mit meiner Tauchlehrerin beim Anchnor Reef. Da ich noch einige Schwierigkeiten hatte und einige Skills nachholen sollte, haben uns um 12:30 Uhr getroffen und die Tauchausrüstung auf den Truck geladen. Dann sind wir mit dem kleinen Bus und einer anderen Gruppe von Tauchern zum Anchor Reef gefahren. Als wir dort angekommen sind, haben wir unsere Ausrüstung aufgebaut und uns für den Tauchgang bereit gemacht. Nach dem Buddy-Check sind wir an den Salzfeldern entlang zu einer Art Treppe gelaufen und diese hinabgestiegen. Dann waren wir auch schon im Wasser. Dann ging es auch schon los mit dem Tauchgang, das Tarierjacket wurde entlüftet und wir sind hinabgetaucht auf fünf Meter. Wir sind an der Steilwand entlang getaucht, dabei konnte man viele Fischschwärme in unterschiedlichen Arten und Farbe bewundern. Dabei sind wir immer weiter und tiefer getaucht, bis wir ein mit Algen bewachsenes Plateau erreicht haben. Dort konnten wir Fische, Korallen, Schnecken, Feuerwürmer und Seesterne beobachten. Bei 120 Bar habe ich meiner Tauchlehrerin angezeigt, dass meine Flasche halb leer ist. Wir sind dann langsam über den Plateau zurück zum Ausgangspunkt unseres Tauchganges getaucht. Währenddessen hat mir die Tauchlehrerin erzählt, dass wir heute 15 Meter tief getaucht sind und unser Tauchgang 45 Minuten gedauert hat. Nachdem wir unsere Ausrüstung verstaut haben, sind wir zurück zur Tauchbasis gefahren. Dort haben wir zusammen mein Logbuch für diesen Tauchgang ausgefüllt.

Am Freitag, 22.09.2023, haben wir als gesamter Tauchkurs 2 Tauchgänge unternommen. Besonders an diesen Tauchgängen war, dass wir mit einem Boot vom Hafen in Marsalforn aus zu den Tauchspots gefahren sind. Am Wied 2-Miebin, dem kleinen Azur Window, angekommen sind wir mitsamt unserer komlett angelegten Ausrüstung vom Rand des Bootes ins Wasser gesprungen, was für die OWDler eine ganz neue Erfahrung war.
Unser erster Tauchgang ging bis auf ungefähr 22 Metern Tiefe und dauerte ca. 45 min. Wir haben dort die vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten bestaunen können, diese Vielfalt war wirklich wunderschön. Nach diesem Tauchgang sind wir zu den Comino Caves gefahren. Auf der Fahrt haben wir Sandwiches gegessen und uns auf dem Deck des Bootes ausgeruht. In Comino angekommen, haben wir eine Mittagspause von 1 Stunde gemacht, die einige SuS genutzt haben, um verschiedene Sprünge vom Schiff ins türkisblaue angenehm warme Wasser zu machen. Nachdem wir alle unseren Spaß hatten, ging’s auch schon wieder unter Wasser. Diesmal sind wir auf ungefähr 10-12 m getaucht und durch atemberaubende Höllen getaucht, wo es manchmal doch schon eng und dunkel werden konnte.
Auch hier war die Artenvielfalt bewundernswert, vor allem weil in den Höllen andere Tiere und Pflanzen leben als im offenen Meer. Allem in allem waren es zwei schöne Tauchgänge, auch wenn’s schade war, dass wir an diesem Tag aufgrund der starken Strömung nicht zum Schiffswrack tauchen konnten.

Samstag, 23.09.2023

Diesen Tag haben wir genutzt, um etwas Kultur und Geschichte von Malta aufzusaugen.
Mit dem Katamaran Schnellboot ging es von Hafen Mgarr direkt nach Valetta, der Hauptstadt von Malta. Nach einer stürmischen unruhigen Fahrt kamen wir am Kreuzfahrtterminal an und erkundeten den historischen Stadtkern. Vom Victoria Gate, über die Upper Barrakka Gardens ging es zum Parlament, die Republic Street hinunter zur St. John’s Co Cathedral und zur Waterfront in Richtung St. Julians. Überall sieht man die kulturellen Einflüsse der Engländer, Italiener, Spanier und arabischer Länder, die zeitweilig Malta besetzten. So ist auch die maltesische Landessprache ein Mix aus vielen verschiedenen Sprachen. Zwischendurch mussten wir viel trinken, weil es unglaublich heiß war. Was für eine beeindruckende Stadt. Man hat den Eindruck, gleichzeitig in London und Italien oder Spanien zu sein. Um 16:30 Uhr ging’s mit dem Schnellboot wieder zurück nach Gozo. Abends trafen wir uns zu einem Abschlussessen im Restaurant Otter’s. Im Anschluss bekam jede/r Schüler:in einen Taufspruche und einen Taufnamen.
Eine tolle Woche ging damit zu Ende. Am Sonntag Morgen um 5:45 Uhr wurden wir abgeholt und es ging mit Bus und Fähre zurück nach Malta zum Flughafen.

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